Gut 20 Jahre nach seinem letzten Umbau hat der Gasthof Hecht an der Bahnhofstrasse einen neuen Anstrich bekommen: Anstatt hellgrau ist die Fassade nun in einem hellen Gelbockerton gehalten. Für Roland Stadler, Leiter der Abteilung Hochbau, eine «erhebliche Aufwertung» der Liegenschaft.
«Die kräftigere Farbwahl akzentuiert das Gebäude», sagt er. Dadurch, dass Fensterläden, Fensterrahmen und der Gebäudesockel farblich abgesetzt sind, sei ein stimmiges, harmonisches Gesamtbild entstanden.
Für Gebäude in der Kernzone gibt es bei der Farbgestaltung einige Einschränkungen. Allzu knallige Farben gehen nicht. Ausserdem muss die Farbe laut Stadler zum historischen Kontext der jeweiligen Liegenschaft passen.
«Man schaut ein Gebäude auch nie isoliert an, denn es muss sich gut in die Umgebung einfügen.» Weiter habe man die Situation in Dübendorf mit dem Ortsbild vergleichbarer Städte verglichen. Und kam zum Schluss: Das passt.
Weil die vom Eigentümer der Liegenschaft vorgeschlagene Farbgestaltung erheblich vom ursprünglichen Erscheinungsbild abwich, war neben der Abteilung Hochbau auch die Stadtbildkommission in den Bewilligungsprozess einbezogen. Ebenso, wenn auch nur am Rand, der Zürcher Heimatschutz.
Früher undenkbar
Teil der Aufwertung des Gebäudes ist eine energetische Sanierung des Dachs, auf das derzeit Ziegel mit Photovoltaik-Technologie angebracht werden. Noch vor wenigen Jahren wäre das auf einem inventarisierten Gebäude in der Kernzone undenkbar gewesen. «Hier hat eindeutig ein Umdenken stattgefunden», sagt Stadler.
Einerseits sei mittlerweile der ökologische Aspekt hoch zu gewichten, auf der anderen Seite stünden Anlagen zur Verfügung, die sich unauffälliger ins Erscheinungsbild einfügen. Stadler: «Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden in wenigen Jahren Solarpanel auf den Markt kommen, die sich kaum mehr von herkömmlichen Ziegeln unterscheiden lassen.»