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Mann sitzt auf einer Bühne.

Stand-up-Comedian Josip Simic weiss, wie er die Leute zum Lachen bringt. Dafür braucht er nur seinen Adidas-Trainer und ein Mikrofon. Foto: Seraina Boner

Derbe Comedy aus Dübendorf

«Früher war ich bühnenscheu und überhaupt nicht lustig»

Josip Simic hat einen derben Humor. Er performt im Adidas-Trainer und parodiert am liebsten sich selbst.

Stand-up-Comedian Josip Simic weiss, wie er die Leute zum Lachen bringt. Dafür braucht er nur seinen Adidas-Trainer und ein Mikrofon. Foto: Seraina Boner

Veröffentlicht am: 19.01.2024 – 15.06 Uhr

«Der Jogginghosen-Enthusiast, der Sport nicht mag», so wird der junge Stand-up-Comedian Josip Simic in der Comedy-Szene angekündigt. Der Dübendorfer mit bosnischen Wurzeln lacht über diese Beschreibung. «Sportklamotten habe ich einfach am liebsten, die sind bequem, und Polyester muss man nicht bügeln», sagt er. Sportlich sei er aber inzwischen geworden.

Für das Interview mit dem «Glattaler» hat der 25-jährige Dübendorfer seine ehemalige Sekundarschule Grüze ausgewählt. «Hier hat meine Comedy-Karriere begonnen», sagt Simic und tritt auf die kleine Bühne im Singsaal des Grüze-Schulhauses.

Bühnenscheu und nicht lustig

«Ich war damals 14 Jahre alt, bühnenscheu und überhaupt nicht lustig», erinnert er sich. «Ausser, dass ich damals einmal eine Show von Kaya Yanar besucht habe, hatte ich noch nicht viele Witze gerissen. Nur dass ich Stand-up-Comedian werden wollte, das wusste ich.» Für ein Schulabschlussprojekt sei er dann zum ersten Mal auf der Bühne gestanden. «Fünf Seiten Text habe ich dafür geschrieben, und das nur drei Tage vor dem Auftritt.»

So richtig durchgestartet ist Simic aber erst nach seiner abgeschlossenen kaufmännischen Lehre. «Ich musste eigentlich zuerst Comedy Zürich googeln, gekannt hatte ich damals niemanden.» Die Veranstalter habe er dann direkt angeschrieben und auch Auftritte bekommen.

Mann macht eine Pose mit einem Mikrofon.
Josip Simic hat einfach einen Hang für Komik. Kaum steht er auf der Bühne, ist er in seinem Element. Foto: Seraina Boner

Inzwischen blickt der 25-Jährige auf sieben Jahre Bühnenerfahrung und 100 Auftritte zurück. «Ein ruhiger Typ wie damals bin ich schon lange nicht mehr – je mehr Zuschauer, desto mehr werde ich zur Rampensau.» Simic’ bisher grösster Auftritt war vor 600 Leuten beim Comedy-Club. «Mein grösster Traum ist es aber, vor Tausenden Leuten aufzutreten, mehr wünsche ich mir für meine Karriere nicht.»

Ein derber Humor

Humor sei etwas sehr Individuelles. «Ich selber habe einen derben Humor», sagt Simic. Und er parodiert an seinen Auftritten gerne sich selbst. So startete er eine seiner Shows mit einem projizierten Passfoto hinter sich: «Ja, ich war damals dick als Kind. Wie ihr seht, arbeitete ich an meinem dritten Doppelkinn – für ein Ganzkörperfoto hat der Platz an der Leinwand leider nicht gereicht.»

Mann macht eine Pose mit einem Mikrofon.
Bereits auf sieben Jahre Bühnenerfahrung blickt Josip Simic zurück. In der Sekundarschule hatte er seine Leidenschaft für Stand-up-Comedy entdeckt. Foto: Seraina Boner

Seinen Humor habe er wohl von seiner Familie geerbt. «Wir haben alle einen trockenen Humor. Meine Mutter zum Beispiel macht sich immer wieder über ihre eigene Diät lustig: Sie werde dann am Montag damit starten. Welchen Montag genau, sagt sie aber nicht.»

Lachen ist das Ziel

Seine Themen auf der Bühne handeln von seinem ersten Herzschmerz oder davon, dass er als Kind wegen seines Gewichts gehänselt wurde, vom normalen Wahnsinn des Lebens. Ihm sei es wichtig, die Leute zum Lachen zu bringen, vor allem dann, wenn jemand eine schwierige Zeit durchmache.

Dass nicht jeder seinen Humor lustig finde, gehöre auch zur Stand-up-Comedy. Er sei auch schon vor einem Publikum gestanden, das ihn einfach nicht beachtet und sich lieber an der Bar vergnügt habe. «Wenn mal keiner lacht, musst du einfach cool bleiben und weitermachen.»

Seinen nächsten Auftritt hat Simic noch nicht geplant. Momentan stecke er mitten in der Vorbereitung für seine Hochzeit. Über seine eigene Hochzeit Witze zu reissen, habe er nicht vor. «Vielleicht wenn der Pfarrer sich betrinkt», sagt er und lacht.

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