Der weisse Wohnwagen mit gelben Seitenstreifen und altmodischen Vorhängen steht seit dem letzten Oktober auf dem Parkplatz der Badi Waldacher – verlassen vom Besitzer und inzwischen auch ohne Bewilligung. Was anfänglich zur Wohnwagenüberwinterung gebucht wurde, ging mit Ablauf der Frist in die unbewilligte Sommerverlängerung und aktuell in die zweite Wintersaison.
Die Gemeinde Volketswil tappt im Dunkeln
Die Abteilung Liegenschaften der Gemeinde Volketswil stellt auf dem Waldacher-Parkplatz jedes Jahr drei Reihen zur Überwinterung von Wohnwagen, Wohnmobilen oder anderem zur Verfügung. Für 40 Franken ist der Winterplatz gesichert, das setzt aber voraus, dass der Platz bis Ende März geräumt ist. Im Fall des weissen Wohnwagens hat sich der Besitzer aber bis heute nicht gemeldet. Die Kontaktversuche der Gemeinde Volketswil blieben erfolglos.
Im Mai dieses Jahrs wurde der Fall an die Polizei Volketswil übergeben. Kurzzeitig stieg die Hoffnung auf eine Lösung, denn nun wurde mit einem Aufruf im Amtsblatt «Volketswiler Nachrichten» nach dem Besitzer gesucht. Doch wieder ohne Erfolg – vom Besitzer fehlt weiterhin jede Spur.
Die Nachforschungen der Volketswiler Polizei ergaben einzig, dass die Telefonnummer des Besitzers falsch hinterlegt war. Ein Lichtblick? Nein, denn auch mit den richtigen Kontaktdaten blieb das Unterfangen «Kontaktaufnahme» erfolglos – nur die Combox, die meldete sich.
Wohnwagen macht neugierig
Vergessen und unbewohnt – der Wohnwagen auf dem Parkplatz Waldacher fällt auf. Es stellt sich die Frage: Wer ist der unerwünschte Dauercamper?
Ein Badi-Mitarbeiter berichtet, dass er versucht habe, in den Wohnwagen hineinzuschauen, ob da allenfalls jemand Hilfe brauche. Da war aber keiner. Nur das anfänglich am Wohnwagen befestigte Kanu, das sei inzwischen nicht mehr da. Gestohlen oder abgeholt, sei dahingestellt.
Auch ein regelmässiger Nutzer des Waldacher-Parkplatzes gibt zu, dass der Wohnwagen seine Neugierde geweckt hat. Weshalb da ein Wohnwagen vergessen werde, sei schon fragwürdig. Durch das Fenster habe er auch schon geschaut, die Vorhänge seien ja offen. Ausser einer abgelaufenen Parkkarte sei da nichts Weiteres zu sehen gewesen.
Für Michael De Vita-Läubli (GLP), den Liegenschaftsvorstand der Gemeinde Volketswil, steht vor allem das Wohl des Wohnwagenbesitzers im Vordergrund. Er hoffe, dass dieser wohlauf sei und ihm nichts Schwerwiegendes widerfahren sei. Grundsätzlich denke er aber nicht, dass ein Wohnwagen einfach mal so vergessen gehe. Er hoffe, dass sich der Besitzer bald melde.
Weitere Schritte in Abklärung
Zwischenzeitlich befindet sich der unerwünschte Wohnwagen bereits in der zweiten Saison zur Überwinterung. Nur diesmal, ohne dass die Gebühren bezahlt worden wären.
Laut Auskunft von Uwe Betz-Moser, dem Abteilungsleiter Liegenschaften der Gemeinde Volketswil, gibt es bis heute keine Angaben zu den Hintergründen. «Es kann alles sein, was da passiert ist», sagt er. Grundsätzlich störe der Wohnwagen jetzt ausserhalb der Badesaison nicht mehr, er müsse einfach abgeholt werden, und die Ausstände müssten beglichen werden. Zwar sei der Besitzer der Gemeinde Volketswil bekannt, aber ihn telefonisch und schriftlich zu erreichen, das scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
«Fakt ist, die Reservationsberechtigung ist letzten Frühling abgelaufen», erklärt der Abteilungsleiter. Das weitere rechtlich richtige Vorgehen werde aktuell von der Gemeinde Volketswil abgeklärt. Was mit dem Wohnwagen passiere, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. «Bis die Gemeinde die nächsten definitiven Schritte einleitet, wird es wohl Frühling werden», erklärt Betz-Moser. Bis dahin hoffe er, dass der Besitzer sich noch melde.