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Illustration einer innerstädtischen Überbauung mit Park.

Diese Projektskizze ist noch kein definitives Projekt, konkret wird das Vorhaben erst mit dem Architekturwettbewerb. Illustration: PD

Grossprojekt in Dübendorf

Stadtrat will das Zentrum zum Zentrum machen

Nach vielen Jahren als Brache soll das Leepünt-Areal nun überbaut werden. Der Stadtrat hat eine erste Projektskizze vorgestellt – und die Partner, mit denen er das Vorhaben umsetzen will.

Diese Projektskizze ist noch kein definitives Projekt, konkret wird das Vorhaben erst mit dem Architekturwettbewerb. Illustration: PD

Veröffentlicht am: 08.09.2023 – 08.10 Uhr

Parkplätze, ein grosser Kiesplatz mit gelegentlicher Zwischennutzung, etwas Wiese, eine Ecke mit Pflanzkisten und zwei Tischen: das ist das Leepünt-Areal an bester Lage im Zentrum Dübendorfs. Nach vielen Jahren als Brache und mehreren gescheiterten Versuchen, das rund 10'000 Quadratmeter grosse Stück Land zu entwickeln, soll es nun vorwärtsgehen.

Kein Verkauf des Grundstücks

Diese Woche stellte der Stadtrat eine erste Projektskizze vor. Diese sieht entlang der Leepüntstrasse eine dichte Bebauung mit unterschiedlich hohen Baukörpern vor. Im nördlichen Bereich an der Usterstrasse, angrenzend an den Stadthausplatz, soll das höchste Gebäude mit acht oder neun Stockwerken zu stehen kommen. Im Süden ist ein grosser Park vorgesehen – der Leepark.

Das Leepünt-Areal ist im Besitz der Stadt Dübendorf. Der Stadtrat will das Land im Baurecht abgeben.

An der Präsentation im Stadthaus betonen die anwesenden Stadträte Martin Bäumle (GEU/GLP) und Dominic Müller (Die Mitte) wiederholt die Bedeutung des Areals. «Aus diesem Grund war es uns wichtig, die Planung sorgfältig und schrittweise vorzunehmen», so Müller. Und Bäumle: «Das Ziel ist, dass wir an diesem Ort eine hochwertige Bebauung erhalten.»

So wurden etwa verschiedene Interessengruppen involviert: die Fraktionen im Gemeinderat, Fachleute, der Gewerbe-, Handels- und Industrieverein, Vertreter von Schule und Kirche sowie einige «handverlesene Bürger», die das Meinungsspektrum ergänzen sollten.

Vor allem aber wollen die Verantwortlichen der Stadt das Areal nicht allein entwickeln, sondern zusammen mit zwei Partnern. Der eine ist die Genossenschaft Kalkbreite, die hinter der gleichnamigen Überbauung und dem Zollhaus in Zürich steht. Der andere ist die Senn Resources AG in Dübendorf, bekannt durch die Überbauungen Zwicky Süd und Stettbach Mitte.

Naturnah, nicht viereckig

Aktuell ist das Vorhaben mehr eine Vision als ein konkretes Projekt. So steht auch die künftige Nutzung noch nicht fest. Angedacht ist, dass zwischen 100 und 150 Wohnungen entstehen sollen – für Senioren, Paare, Familien. 40 Prozent davon in Kostenmiete, also ohne Gewinnabschöpfung. Ebenso soll es Platz haben für innovative Wohnformen wie Clusterwohnungen.

Dazu kommen Räume für Gewerbe und Versammlungen. Die Stadtverwaltung wird möglicherweise einige Büros in die Überbauung zügeln. Und dann eben der Park. Der soll laut Hochbauvorstand Dominic Müller naturnah gestaltet sein, und «nicht einfach eine viereckige Wiese mit ein paar Bäumen». Aber auch hier: Was, wie, wo – das muss noch geklärt werden.

Drohnenaufnahme einer auf ein Stadtzentrum mit Baulücke.
Das Leepünt-Areal an bester Lage im Dübendorfer Stadtzentrum, im Vordergrund das Stadthaus. Foto: PD

Was heute allerdings schon feststeht:  Der Leepark ist nicht nur für die direkten Anwohner gedacht, sondern explizit für alle. «Die Idee ist, der ganzen Bevölkerung etwas zurückzugeben», sagt Johannes Eisenhut von der Senn AG. Dass eine solche Nutzung für die Anwohner gewisse Emissionen mit sich bringt, liege in der Natur der Sache. Wer aber in einer solchen Überbauung im Zentrum leben wolle, sei auch offen «für etwas mehr Öffentlichkeit», so Senn.

Der Stadtrat hats nicht eilig

«Wir versuchen Zentren zu Zentren zu machen», sagt Valérie Clapasson von der Genossenschaft Kalkbreite. «Aber wir behaupten nicht, dass wir am besten wissen, wie das geht, sondern wollen partnerschaftlich vorgehen.» Und so sei man auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit Dübendorf angewiesen. Aus diesem Grund wolle man den partizipativen Ansatz auch weiterverfolgen und den Kreis der Interessenvertreter eher noch ausweiten.

Was nun folgt, ist ein Architektur- und städtebaulicher Wettbewerb, womit sich das Vorhaben konkretisieren wird. Dann braucht es einen Gestaltungsplan und eine Anpassung der Bau- und Zonenordnung. Schliesslich wird auch noch der Gemeinderat ein Wörtchen mitreden können, und allenfalls auch das Volk mittels Referendum.

Finanzvorstand Martin Bäumle rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2027 oder auch 2028 – im Idealfall. «Es geht uns nicht darum, das Vorhaben jetzt so schnell wie möglich durchzudrücken», sagt er. «Stattdessen lassen wir uns lieber Zeit und bekommen dann ein gutes Projekt, das von einer Mehrheit in Dübendorf unterstützt wird.»

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