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Gesellschaft
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Gulasch in Take-away-Schalen.

Links das Gulasch, rechts auch das Gulasch. Foto: Thomas Bacher

Serie – Foodtrucks in Dübendorf

Herzhaftes Bauarbeiter-Essen für Bürogummi-Mägen

Hausmannskost und klassische Imbissverpflegung: Im Three Point Foodtruck geht es einiges rustikaler zu und her als in der schicken Nachbarschaft.

Links das Gulasch, rechts auch das Gulasch. Foto: Thomas Bacher

Veröffentlicht am: 01.09.2023 – 10.15 Uhr

Manchmal ist man mit sauberen Hosen eben ein Aussenseiter. Zum Beispiel in der Waldspielgruppe. Oder in der Warteschlange vor dem Three Point Foodtruck. Hier stehen die echten Kerle an: Maurer, Gipser, Stromer, alle von den umliegenden Baustellen im Hochbord-Quartier. Und dann noch zwei Bürogummis aus Downtown Dübendorf, die ebenfalls Hunger haben.

Erst mal die Auswahl studieren, denn die ist recht gross und entspricht dem, was man in einem klassischen Imbiss erwartet, von denen es leider immer weniger gibt: Chicken Nuggets (Fr. 7.50), Currywurst (Fr. 7.–), Schnitzelbrot (Fr. 8.–), Burger (Fr 7.50). Man bekommt Kafi und ein «Büezer-Sandwich» (zusammen Fr. 7.50). Ehrliche Esssachen ohne Chichi.

Wir entscheiden uns für das Tagesmenü (Fr. 12.50), weil man immer das Tagesmenü nehmen soll, wenn es das irgendwo gibt. Allein schon, weil es einfach am schnellsten geht. Und tatsächlich: Wir haben noch nicht mal die Karte gezückt, schon dampft das Essen vor unseren Nasen.

Wir haben Glück, es gibt Gulasch. Das Fleisch kann man mit dem Löffel zerteilen, dazu Peperoni, Rüebli und speckige Kartoffeln, die sich schön mit der reichlich vorhandenen Sauce, die schon fast Suppe ist, vollgesogen haben. Herzhaft und lecker. Aber werden die Bauarbeiter satt von der Bürogummi-Portion? Nicht, dass die noch wegen Unterernährung vom Gerüst fallen.

Männer stehen vor einem Imbisswagen an.
Nicht für Typen mit Krawatten: Hier geht es rustikaler zu und her als in der Schickimicki-Nachbarschaft. Foto: Thomas Bacher

Weil ein einziges Menü für eine Beurteilung nicht reicht, kommen wir noch einmal vorbei. Diesmal gibt es Fleischkäse mit Bratkartoffeln. Und das ist natürlich ein wenig unfair. Denn der eine Testesser wurde mit Leberkas aus der Fleischhauerei Schader in Tamsweg, Lungau, sozialisiert. Das ist, wie wenn die erste Freundin Miley Cyrus war, da wirds dann für die Nachfolgerinnen schwierig.

Der andere Testesser hingegen ist begeistert, was er zwar nicht so formuliert, aber die Schmatz- und Knurrgeräusche gehen in die Richtung. Die Kartoffeln? Wiederum tadellos. Wir kommen bestimmt wieder, lassen uns dann aber noch ein «Büezer-Sandwich» einpacken. Nicht, dass wir noch vom Bürostuhl kippen.

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