Ein doch eher spezielles Ambiente präsentierte sich am Samstag vor dem Eingang des Volkilands beim Coop-Center. Parallel zum eher hektischen samstäglichen Einkaufsgeschäft mit eiligen Passantinnen und Passanten gab es im Aussenbereich eine Zone, in welcher Hektik fast keine Chance hatte.
Angesagt war die neunte Vorausscheidung der Bell BBQ Single Masters 2023 – es wurde also von Freiwilligen und Spontanen mit Leidenschaft und teils auch hohen Ambitionen um die Wette grilliert. Total stehen zwölf Qualifikationsanlässe an.
Reichhaltiger Warenkorb
Die Aufgabenstellung beim grössten Grillspektakel der Schweiz war klipp und klar: Die Teilnehmenden, die sich gleich vor Ort für den Wettkampf anmelden konnten, hatten ein möglichst leckeres BBQ-Sandwich mit Poulet- oder Schweinefleisch zu produzieren. Dazu war eine kalte oder warme Beilage, unbedingt «mit Grillspuren» versehen, sowie eine kalte oder warme Sauce zu servieren.
Bereits vor der Mittagszeit waren acht Kandidierende in der ersten Serie eifrig am Schnipseln und Abschmecken. Der Organisator stellte den Teilnehmenden gratis einen reichhaltigen Warenkorb an Fleisch und Gemüse zur Verfügung.
Bier für die Truppe am Grill
Die umfangreiche Palette an Gewürzen und Kräutern bedeutete für die einen an diesem Tag fast so etwas wie die Qual der Wahl. Im einen Kühlschrank sind auch Bierdosen gestapelt – was wäre Grillen schon ohne ein leckeres Bier?
Mitorganisator Michael Martin freute sich über das rege Interesse jener, die sich an einem solchen Tag einfach auch mal etwas Zeit nehmen konnten und wollten. Kochen und Grillieren soll ja schliesslich vor allem Genuss sein. «Schön ist auch, dass am Grill alle ihre eigenen Chefs sind», betonte Martin.
Die Kreativität ausleben
Die Grillchefinnen und Grillchefs hatten in einer ersten Tranche 25 Minuten Zeit, um Gemüse zu schneiden, Fleisch zu marinieren und eine Beilage, wie Toastbrot, Brötchen oder Tortillas, mit einem besonderen Aufstrich zu bestreichen oder einfach auch nur mit Käse zu belegen – Hauptsache, das Fertigprodukt schmeckt, wenn es nach weiteren 25 Minuten am Grill der dreiköpfigen Jury zum finalen Kosten vorgelegt werden muss.
Einer, der sich diesem Grillabenteuer stellte, ist George Darwish. Der gebürtige Iraker lebt bereits seit rund 30 Jahren in der Schweiz, die Hälfte davon in Volketswil. Der 48-Jährige ist in Begleitung seiner Partnerin und der zehnjährigen Tochter Jasmin. Beide betonen, dass zu Hause auch meistens der Mann im Haus auch der Chef am Grill sei.
Der Coiffeur ist schuld
George hat am Vorbereitungstisch Pouletfleisch für den nachfolgenden Grillprozess bereit gemacht. «Ich mache zum ersten Mal an einem solchen Anlass mit, mein Coiffeur hat mich darauf aufmerksam gemacht», begründet Darwish seine Motivation zum Mitmachen. Zu Hause grilliere er durchaus auch mal Spezialitäten aus seiner Heimat.
Die 25 Minuten am Grill nutzt er intensiv, kontrolliert regelmässig den Gargrad des Geflügels und bereitet parallel dazu die Beilage vor. Dann schmecken die ersten acht Teilnehmenden ihr Produkt final ab und schicken es Richtung Jury-Tisch.
Gleich aufs Podest
Das Grillspektakel wird auch von Publikum aufmerksam verfolgt. Der eine oder andere wirft einen Blick auf das dahinschmorende Grillgut, holt sich allenfalls fürs eigene Wirken am Grill die eine oder andere Inspiration. Immer wieder wird das Handwerk der Grillmeisterinnen und Grillmeister – die Männer sind klar in der Überzahl – gewürdigt.
Dann folgt die Rangverkündigung des Durchlaufs Nummer 1: George Darwish hat die Jury mit seinem Gericht prompt überzeugt, wird aufs oberste Treppchen des Podests gerufen – und könnte nun gar im September mit weiteren 59 Qualifizierten um den dann elften Schweizer Grill-Champion 2023 mitgrillen und allenfalls gar auf ein Preisgeld in Höhe von 5000 Schweizer Franken hoffen.