Seit 2014 findet das «fabelhafte Wichtelfest» in Volketswil statt. Der mittelalterlich-inspirierte Anlass zog auch dieses Jahr wieder Begeisterte weit über die Region hinaus an.
Rund um den Griespark-Teich sind mittelalterliche Marktstände angeordnet, die – nebst zahlreichen Foodständen – das klassische Angebot an Schmuck, Accessoires, Filz- und Lederwaren, Kerzen, Räucherwaren und vielem mehr anbieten.
Dazwischen finden sich auch immer wieder Zelte, in denen alte Handwerkskünste hautnah mitverfolgt werden können: So sieht man nicht nur einen Schmied bei seiner schweisstreibenden Arbeit, sondern kann auch einer Ledermacherin über die Schulter schauen, Bäcker oder Köche bei der traditionellen Zubereitung von Brot oder Spanferkel erleben oder in liebevoll eingerichteten Zelten einen Einblick in den Alltag anno dazumal erhalten.
Das ist purer Urlaub für die Seele
Janet
Ledermacherin am «Fabelhaften Wichtelfest»
«Die Besucher hier in Volketswil sind sehr interessiert am Handwerk», freut sich etwa Janet, die gerade an einer Lederkette arbeitet, «das ist das Besondere an diesem Anlass.» Gemeinsam mit Alex bietet sie am «Macherei»-Stand Gegenstände an, die in aufwendiger Handarbeit entstanden sind.
Die beiden haben sich mit anderen Künstlern zu einer Wohngemeinschaft zusammengeschlossen und betreiben eine Töpferei, Sattlerei, Lederwerkstatt und Schmiede. An Veranstaltungen wie diesen teilzunehmen, bezeichnet sie als Eintauchen in eine andere Welt: «Das ist purer Urlaub für die Seele», sinniert sie.
Am Samstagnachmittag hält sich der Besucherandrang bei den Handwerksständen noch in Grenzen, wie es «Mulfgar» aus Trimbach, der Schreiner, bei dem Kinder einen Schlüsselanhänger drechseln können, bestätigt.
Auch Melchior Huber, der mit seiner Schmiede aus dem Rheintal angereist ist oder «Skodyr» aus Luzern, der Holzschilde zum Selbstbemalen bereithält, warten noch auf Gäste. Die Atmosphäre im idyllischen Griespark bezeichnen sie unisono als familiär und angenehm.
OK-Chefin Susanna Zachar erklärt sich die Besucherflaute mit den endlich sommerlichen Badi-Temperaturen und dem gleichzeitig in Frauenfeld stattfindenden Mittelaltermarkt. Der Samstagabend mit Feuershow und Musik sowie der Sonntag seien generell stärker frequentiert.
Die Kulturkoordinatorin der Gemeinde Volketswil ist, nebst vielen weiteren Anlässen, massgeblich für das Wichtelfest verantwortlich. Sie kam bereits 2005 in einer Theatergruppe mit der Mittelalterszene in Berührung und brachte diese sozusagen nach Volketswil. Seit 2014 werden jeweils alternierend das Wichtelfest, das Fantasyfestival und die Steampunkdays organisiert, «das Publikum durchmischt sich jeweils aus den verschiedenen Szenen». Sie klärt augenzwinkernd auf, wie das Wichtelfest zu seinem Namen kam: «Weil der Griespark so märchenhaft und der Spielplatz von Wichteln dominiert ist.»