Yoki ist kein normaler Patient. Für das Tierspital war die Operation des rund sieben Monate alten Hündchens mit einer seltenen Lebererkrankung eine Herausforderung. Sein Gesundheitszustand war prekär: Die Leber arbeitete nicht richtig und so drohte dem nicht mal zwei Kilogramm schweren Vierbeiner ein Tod durch Vergiftung.
Vier Stunden habe der Eingriff letzte Woche gedauert, sagt Stefanie Fontana, Co-Leiterin des Volketswiler Tierheims Strubeli. Dort war der Pomchi – eine Kreuzung zwischen Zwergspitz und Chihuahua – vor der Behandlung im Spital einquartiert.
Die frühere Besitzerin hat Yoki abgegeben, weil sie sich aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht weiter um die Erkrankung des Hundes kümmern konnte. Auch mit dem Züchter des Tieres hatte das Tierheim Kontakt, doch dieser wollte den Hund nicht retten, sondern ihn einschläfern und im Garten vergraben.
Schatz im Tierspital
Yoki war fünf Tage lang im Spital. Diese Zeit ging nicht spurlos an ihm vorbei. «Er hat gelitten», sagt Fontana. Die Operation habe er zwar gut überstanden, aber während des Spitalaufenthalts kaum gefressen und über 300 Gramm abgenommen. Der Winzling war schon vorher mit nur gerade 1,7 Kilogramm unter dem Schnitt seiner Rasse.
Kummer hatte das Hündchen aber nicht etwa wegen mangelnder Fürsorge im Tierspital – im Gegenteil: «Yoki war der Liebling im Tierspital. Das ganze Personal war Fan von ihm.» Er habe wohl einfach Heimweh gehabt.
Yoki von Seppli zu trennen ist sicherlich keine gute Idee.
Stefanie Fontana
Co-Leiterin Tierheim Strubeli
Vermisst hat der Patient nicht nur Stefanie Fontana, sondern auch deren Hund Seppli, seinen besten Freund. Nun sind die beiden wieder unzertrennlich.
Ungewisser OP-Erfolg
Die rund 7100 Franken Operationskosten sind dank Spenden zusammengekommen. Fontana ist den Leuten dankbar und lädt sie ein, den kleinen Hund auf Anmeldung zu besuchen.
Dieser bleibt wohl in der Obhut der Co-Leiterin. «Yoki von Seppli zu trennen ist sicherlich keine gute Idee. Das Band zwischen den beiden ist zu stark.»
Ganz aus dem Schneider ist Yoki allerdings noch nicht. Erst in drei Monaten wisse man, ob die Blutwerte in Ordnung sind, oder ob es eine weitere Operation braucht. Ungewiss bleibt seine Lebenserwartung. Ursprünglich gingen die Beteiligten davon aus, dass er mit der OP fünf Jahre alt würde – ein Drittel so hoch wie üblich. Nachdem Fontana sich nochmal mit Ärzten darüber unterhalten hat, ist dieses Verdikt nicht mehr ganz so ultimativ. «Die Ärzte haben mir gesagt, dass Yoki durchaus älter werden kann.»
So oder so ist für Fontana der lebendige Hund all den Aufwand wert. «Es ist Wahnsinn, was sein kleiner Körper leistet. Yoki hat einen unbändigen Lebenswillen.»
Kommentar schreiben