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Man sieht einen Mann, der eine Rede hält.

Stadtpräsident André Ingold bei seiner Ansprache am Neujahrsapéro. Foto: Seraina Boner

Dübendorfer Neujahrsapéro

«Man sollte seine eigenen Probleme manchmal etwas relativieren»

Die Stadt Dübendorf hat die Bevölkerung am Samstag zum Naujahrsapéro eingeladen. Der Stadtpräsident hielt einen Rückblick und kündigte für 2023 eine Überraschung an.

Stadtpräsident André Ingold bei seiner Ansprache am Neujahrsapéro. Foto: Seraina Boner

Veröffentlicht am: 08.01.2023 – 09.13 Uhr

«Bewusst haben wir unseren Neujahrsapéro in diesem Jahr erst am 7. Januar terminiert», begrüsste Stadtpräsident André Ingold (SVP) die Bevölkerung, «wir haben gemerkt, dass am Berchtoldstag noch viele im Urlaub sind.»

Die grosse Schar der Anwesenden im Pfarreizentrum Leepünt schien diesem Gedanken gerecht zu werden. Der Saal des katholischen Pfarreizentrums Leepünt war bis nach hinten gefüllt. Die Besucherinnen und Besucher drängten sich um die Stehtischchen, das Catering hatte alle Hände voll zu tun. Die Stimmung schien fröhlich und entspannt.

«2022 war ein intensives Jahr», eröffnete der Stadtpräsident seine Neujahrsansprache. Er ging auf Meilensteine im Dübendorfer Stadtleben ein wie etwa den Spatenstich des Mehrzweckgebäudes Spycher, die Rückkehr der SP nach über 24 Jahren in den Stadtrat, die Annahme der Schuldenbremse, die Zustimmung zum Innovationspark oder die Aufhebung der Wahl der Sekundarschulpflege, die 2023 wiederholt werden muss.

In Dübendorf wird geplant und gebaut wie verrückt.

André Ingold (SVP), Stadtpräsident

Ingold scheute sich nicht, unangenehme Themen aufzugreifen, wie etwa die Untersuchung des Sozialamtes oder das Feuer in der Asylunterkunft am Silvesterabend: «Glücklicherweise sind alle 45 Personen unversehrt und konnten anderweitig untergebracht werden.» Er bezeichnete 2022 als ein Jahr mit Höhen und Tiefen.

2023 wird ein aktives Jahr

Ingold wagt einen Ausblick, was die Dübendorferinnen und Dübendorfer 2023 erwarten würde – etwa die Zwischennutzung von nicht genutzten Unterkünften als zusätzliche Bundesasylzentren sowie diverse Wahlen. In der Verwaltung sei die Digitalisierung ein Thema sowie der Arbeitsbeginn des neuen Stadtschreibers Matthias Vogt.

In baulicher Hinsicht werde einiges passieren, «in Dübendorf wird geplant und gebaut wie verrückt», resümierte Ingold. Er zählte die wichtigsten Hoch- und Tiefbauprojekte auf, die 2023 beschäftigen würden.

Für die Bevölkerung von besonderem Interesse dürfte sicher die Abstimmung über den Neubau des Hallenbads sein, die Einweihung des Bauprojekts Spycher, die Umsetzung des Bettliparks oder die Aufgreifung der baulichen Veränderungen am Bahnhof.

«Hat's noch Häppchen?»

Der Baustart des Sportzentrums im Dürrbach starte im zweiten Quartal, «ich bin froh, ist die Finanzierung nun sichergestellt», resümierte Ingold. Ausserdem werde Mitte Jahr der Startschuss für die Stadtoase am Lindenplatz fallen, «was das genau ist, lasse ich im Raum stehen», überraschte der Stadtpräsident ein erstaunt raunendes Publikum.

In seinen 16 Jahren im Stadtrat und viereinhalb Jahren als Stadtpräsident hätte Ingold auch einige Wünsche angesammelt: «Ein stärkeres Miteinander als Gegeneinander wäre schön», brachte er es auf den Punkt, «und wenn man das aktuelle Weltgeschehen betrachtet, sollte man seine eigenen Probleme manchmal etwas relativieren». Damit spielte er unter anderem auf die roten Herzampeln an, deren behördlich angeordnete Entfernung für das eine oder andere Kopfschütteln gesorgt hatte.

André Ingold lud die Bevölkerung bereits zum Neujahrsapéro 2024 ein, der am 6. Januar stattfinden soll, dann aber in der Oberen Mühle.

«Hat's noch Häppchen?», erkundigte er sich beim Catering, bevor er die Gäste aufforderte, sich doch nochmals zu verköstigen. Er fügte schmunzelnd hinzu: «Die Stadt zahlts! Also eigentlich Sie als Einwohnende.»

Karin Sigg

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