Am vergangenen Samstag hat die Holzkorporation Hegnau ihren traditionellen Christbaumverkauf durchgeführt. Der Verein verkaufte wie immer im Oetenbüel, einer kleinen Waldfläche in der Nähe des Hegnauer S.
Traditionell ist der Anlass, weil er Konstanz hat. Dies kommt aus einem Gespräch mit Martin Trindler, Vizepräsident der Holzkorporation heraus, der sagt: «Der Verkauf lief etwa gleich, wie in anderen Jahren.» Sie hätten heuer 18 Rot- und acht Nordmanntannen verkauft.
Konstant ist auch das Kaufverhalten der Kundschaft. «Die meisten Leute wollen eine Rottanne, weil es für sie ein traditioneller einheimischer Baum ist.» Ausserdem sei der Baum günstiger als die Nordmanntanne.
Gleichmässig ist Trumpf
Ansonsten achten die Käuferinnen und Käufer zumeist aufs Äussere. «Viele wollen einen schön gleichmässigen Baum.» Weniger schöne sind dafür billiger und finden auch ihre Abnehmer. «Für Leute, die ihre Christbäume in die Ecke oder an die Wand stellen», sagt Trindler.
Entscheidet sich ein Kunde oder eine Kundin für einen Baum, dann muss dieser erst gefällt werden. «Wir nehmen dazu eine Handsäge oder bei dickeren Stämmen auch eine Motorsäge. Die Kunden können den Baum auch selber umsägen, wenn sie das wollen.» Den grössten Baum, eine vier Meter hohe Rottanne, hätten sie an die reformierte Kirche Volketswil verkauft.
Die Tannen der Grossverteiler sind ja meist schon einige Tage unterwegs, bis sie in die Stuben gelangen.
Martin Trindler, Vizepräsident Holzkorporation Hegnau
Während andere ihre Weihnachtsbäume im Topf verkaufen oder vermieten, ist dieser Trend beim Hegnauer Verein kein Thema. «Das wird bei uns nicht nachgefragt.»
Konkurrenz und Waldfrevel
Gelassen gibt sich Trindler, was die Konkurrenz der Grossverteiler betrifft. Die hätten sie ja schon immer gehabt. «Der Vorteil unsere Bäume ist, dass sie frisch sind und länger halten. Die Tannen der Grossverteiler sind ja meist schon einige Tage unterwegs, bis sie in die Stuben gelangen.»
Um die Weihnachtszeit lässt sich ein gewisser Waldfrevel nicht verhindern. «Es kommt hin und wieder vor, dass Leute an Nordmanntannen Zweige abschneiden, um ihr zuhause zu dekorieren. Der Baum sieht dann nicht mehr so schön aus.» Es seien auch schon ganze Tannen entfernt worden. Beides komme aber zum Glück nur selten vor.
Die Holzkorporation pflanzt und pflegt die Tannen im Oetenbüel das ganze Jahr über. «Bei uns ist alles natürlich, wir verzichten gänzlich auf Dünger.»
Was ausserhalb der Konstanz liegt, ist das Wetter. «Dieses Mal hatten wir eine richtig schöne Ambiance mit verschneiten Tannenbäumen. Die Kunden mussten erst den Schnee wegschütteln, um den Baum vollständig sehen zu können.»