«Wir sind natürlich sehr erleichtert», sagt Michel Pola, Präsident Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe (VFL). Noch vor einem Monat war die Existenz des Fliegermuseums in Dübendorf ungewiss. Nun geben die Verantwortlichen bekannt: Das Museum ist gerettet – und mit ihm auch das Air Force Center und das Restaurant Holding.
Der VFL betrieb die Fläche mit den zwei Hallen bisher gemeinsam mit der Stiftung «Museum und Militärhistorisches Material der Luftwaffe».
Seit 40 Jahren bestand ein Baurechtvertrag mit dem Bund. Zwei Hallen wurden in dieser Zeit gebaut. Weil der Verein die Hypotheken selbst amortisierte, musste auch kein Baurechtszins bezahlt werden. Weil der Vertrag per Ende Jahr ausläuft, fallen die Gebäude entschädigungslos an den Bund. Ab dem 1. Januar 2023 erhebt der Bund eine Miete für die Hallen.
Veranstaltungen dürfen weiterhin stattfinden
Die Höhe des Mietzinses möchte Pola nicht nennen. Der Betrag sei aber «wirtschaftlich ausgewogen». «Es ist eine vernünftige Summe, die wir aber trotzdem erst erwirtschaften müssen.» Auch der Gastronom, der ein Untermieter des Vereins war, wird ab nächstem Monat mehr Miete bezahlen müssen.
«Das verändert die finanzielle Lage des Vereins», sagt Pola. Dessen Einnahmen gestalten sich aus einem Mix von Veranstaltungen, Museumsbesuchen und Förderbeiträgen. Auch Rundflüge – vor allem mit der Ju-Air – brachten einiges an Gelder ein.
Wir haben alle schnell eingesehen, dass dies keinen Sinn macht.
Michel Pola, Präsident VFL
Ob mit der «Tante Ju» je wieder geflogen wird, ist nach wie vor unklar. Und selbst wenn, dürften nur noch neun Personen an Bord sein, wovon drei Besatzungsmitglieder sind. Mittelfristig sollte dennoch eine schwarze Null möglich sein, sagt Pola. Danach sollten gar Gewinne erzielt werden können, um die Infrastruktur in Schuss zu halten.
Und wie sieht es mit der Bewilligung von Veranstaltungen aus? Vor einem Monat hiess es noch, dass nicht mehr der Verein, sondern der Bund diese Aufgaben übernimmt. «Wir haben alle schnell eingesehen, dass dies keinen Sinn macht.»
Gründer tritt zurück
Die Armasuisse hat zwar einen Rahmen abgesteckt, was die Art und Anzahl der Veranstaltungen betrifft. «Aber», sagt Pola, «wir werden wie zuvor zwischen 20 und 30 Events durchführen.» Insofern bleibt alles beim Alten.
Neu zusammengesetzt wird allerdings die Führung des Vereins und der Stiftung: der Gründer und Leiter von Stiftung und Verein Kurt Waldmeier zieht sich aus Altersgründen zurück. Er bleibt jedoch Vizepräsident des VFL.
Für ihn kommen Armin Felder und Marc Salathé an die Spitze. Armin Felder, der langjährige Finanzchef des Air Force Center, wird Geschäftsführer des Vereins der Freunde der schweizerischen Luftwaffe. Marc Salathé war viele Jahre in Bern im Armeestab und bei der «Armasuisse» tätig und wird Geschäftsführer der Stiftung.
Der Gründer und bisherige Leiter Waldmeier sagt in einer Medienmitteilung zur gelungenen Verhandlung: «Es erfüllt mich mit grosser Freude, dass sich in den letzten Wochen zahlreiche Persönlichkeiten aus Militär, Politik und Gesellschaft für uns eingesetzt haben. So konnte die Vernunft in sprichwörtlich letzter Minute siegen und es ist gelungen, eine Einigung über die Zukunft des Air Force Centers zu finden.»