Shaip Krasniqi tat es wieder weh. Hatten ihm in der Vorwoche gegen Wil die unzähligen vergebenen Chancen seiner Mannschaft Schmerzen bereitet, waren es diesmal beim 3:3 in Weesen das späte Gegentor und der dadurch entglittene Sieg, die den Dübendorfer Trainer leiden liessen.
«Ich brauche bald nach jedem Spiel Tabletten», sagte Krasniqi, der dem Ungemach mit Humor beizukommen versuchte. Natürlich seien es zwei verlorene Punkte, so der FCD-Coach. Einen nachhaltigen Rückschlag sehe er im Unentschieden gegen den Tabellenletzten aber nicht. «Die Jungs machen das gut, wir sind nach wie vor auf bestem Weg Richtung Ligaerhalt.»
Schwieriges Terrain
Weniger versöhnliche Worte fand Krasniqi für den Zustand des Geläufs in Weesen. Tatsächlich war der Platz in einem derart bedenklichen Zustand, dass die Bälle andauernd versprangen und an ein gepflegtes Aufbauspiel nicht zu denken war. «Wir wussten deshalb zuerst überhaupt nicht, wie wir vorgehen sollten», sagte Krasniqi, für den es nicht nur aufgrund des schwer zu bespielenden Terrains ein «grusiges Kampfspiel» war.
Auch der Gegner, für den es darum ging, den zweiten Abstieg in Folge wenigstens um eine Woche hinauszuschieben, ging nicht eben zimperlich zu Werke und machte den Dübendorfern mit hartem Einsteigen das Leben schwer. Trotzdem gingen die Gäste nach einer guten Viertelstunde in Führung. Dass es dazu eines stehenden Balles bedurfte, nämlich eines Corners, den Mathias Rodriguez per Kopf verwertete, versteht sich fast von selbst. Und nachdem der FCD infolge eines Ballverlustes im Mittelfeld den Ausgleich hatte hinnehmen müssen, reagierte er zügig mit dem zweiten Treffer. Delil Ferati erzielte ihn nach einem der wenigen sehenswerten Spielzüge über mehrere Stationen.
Ausgleich in der 94. Minute
Danach passierte lange Zeit nichts, was eine Erwähnung verdient. Der FCD war bestrebt, einen Weg zum gegnerischen Tor zu finden, scheiterte aber meist an den weiterhin rustikal agierenden St. Gallern, die den Spielfluss der Dübendorfer erfolgreich hemmten. Erst in der 70. Minute war abermals Topscorer Ferati nach einer Vorlage von Cadima Lusiola per Kopf erfolgreich und sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung.
Wenig deutete daraufhin, dass die Gäste den Platz nicht als Sieger würden verlassen können. Selbst nachdem das Heimteam zehn Minuten vor Schluss per Penalty hatte verkürzen können, behielt Dübendorf die Kontrolle über das Geschehen. Bis die beiden FCD-Innenverteidiger tief in der Nachspielzeit patzten und den Weesemern, die dennoch bereits als erster Absteiger feststehen, unverhofft den Ausgleich ermöglichten.
Weesen - Dübendorf 3:3 (1:2). – Tore: 18. Rodriguez 0:1. 20. Norelli 1:1. 22. Ferati 1:2. 70. Ferati 1:3. 80. Modou (Foulpenalty) 2:3. 94. Gutknecht 3:3.