Von gegen 300 Zuschauerinnen und Zuschauer ist beim Cup-Viertelfinalspiel zwischen den Drittliga-Klubs von Schlieren und Volketswil die Rede. Ein Grossteil davon kommt aus dem Lager des FCV. Der Fan-Tross skandiert deshalb nicht von ungefähr lautstark «Heimspiel in Schlieren».
Für die Volketswiler ist klar: Unter die letzten acht Teams im FVRZ-Cup zu kommen – das ist etwas besonderes. Der Verein mietete deshalb zunächst einen Bus mit 30 Plätzen für den rund 25 Kilometer weiten Weg ins Limmattal. Schnell wird klar, dass dieser viel zu klein wäre, um alle interessierten Fans mitnehmen zu können. Sie reisen deshalb am Ende mit einem 75 Sitze fassenden Car an.
Und die Gästeanhänger sind nicht nur in der Mehrzahl – sie sind auch deutlich lauter und kreativer. Über ein Dutzend gelbe Plakate haben sie dafür an zwei Abenden gemalt. «Biere in Schliere», «Team Toni» und vieles mehr steht in dicken schwarzen Lettern drauf. Sogar Petarden werden gezündet.
Allerdings findet das Schauspiel in Absprache mit dem Fussballverband der Region Zürich und dem Schiedsrichter ausserhalb des Platzes hinter einem Gitter statt.
«Wir wollen keine Lämpen und haben hinterher sogar ein Lob vom Schiedsrichter erhalten», sagt Vorstandsmitglied Fabian Fischer, der sich im Verein als Leiter Events engagiert.
Ein guter Groove
Die Carreise nach Schlieren ist nur eine von vielen Aktivitäten neben dem Fussballplatz. «Es ist seit einigen Jahren ein guter Groove im Verein», sagt Fischer. Unlängst war man beispielsweise zusammen Fussballgolfen gegangen. Beim alljährlichen Grümpelturnier ist im Rahmenprogramm ein neuinitiertes «Beerpong»-Spiel auf grossen Anklang gestossen und für den Winter ist eine Reise an die Darts-WM angedacht.
Grossen Anteil am Schwung im Klub hat insbesondere die zweite Mannschaft, die Fischer seit einiger Zeit selbst trainiert. So überrascht es nicht, dass wegen des Cupspiels auch das eigene Training abgesagt wurde.
Nur das erhoffte Happy End blieb aus. Die Drittliga-Fussballer des FC Volketswil wendeten zwar einen 0:2-Rückstand in eine 4:2-Führung. Die Schlieremer glichen aber noch mit einem Doppelschlag in der Nachspielzeit aus. Im nötigen Penaltyschiessen fehlte dem FCV dann das Glück. «Natürlich war die Enttäuschung gross. Trotzdem sind wir stolz auf das Team», sagt Fischer.
Zusätzlich bitter: Das Cupfinal-Wochenende von Ende Juni findet dieses Jahr erstmals in Volketswil statt. Die einheimischen Fans hätten den Griespark bestimmt zu einer Festbude gemacht.
Kommentar schreiben