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Ein Bärtierchen.

Bärtierchen sind Überlebenskünstler und interessante Modellorganismen für die Forschung. Foto: KI-generiert

Space Blog

Überlebenskünstler des Universums

Die winzigen Bärtierchen sind süss – und extrem widerstandsfähig. Das macht sie für die Forscherinnen und Forscher der UZH für Krebs- oder Weltraumforschung interessant.

Bärtierchen sind Überlebenskünstler und interessante Modellorganismen für die Forschung. Foto: KI-generiert

Veröffentlicht am: 17.01.2025 – 10.22 Uhr

Sie sind winzig, unglaublich drollig anzusehen und so ziemlich die zähesten Tiere, die der Planet Erde zu bieten hat. Die kleinen Überlebenskünstler stecken Minustemperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt – eisige minus 272 Grad Celsius! – problemlos weg. Und auch bei hohen Temperaturen sind sie nicht zimperlich. Kurzfristig überleben sie sogar 250 Grad Hitze! Bärtierchen – so der Name der Winzlinge – sind zwischen 0,1 und 1,2 Millimeter gross. Sie besiedeln alle Bereiche unserer Erde. Man findet sie in Flechten, Moosen, im Süsswasser, im Salzwasser, in heissen Quellen, in der Erde, in der Wüste, in Polargebieten, in Gebirgen bis zu Höhen von 6000 Metern. Bärtierchen gibt es seit 500 Millionen Jahren – sie sind damit doppelt so alt wie die ältesten Dinosaurier.

Tierchen mit Superfähigkeiten

Ihre Überlebensstrategie ist ausgeklügelt: Extreme Temperaturen überleben sie in einer Art Trockenstarre, in welcher sie ihren Stoffwechsel auf unter 0,01 Prozent reduzieren und so Jahrhunderte überleben können. Sobald die Umweltbedingungen wieder günstiger werden, erwachen die Bärtierchen aus ihrer Erstarrung und kehren zum normalen Lebenszyklus zurück. Für ihre aktive Phase benötigen sie lediglich einen Wasserfilm um sich herum.

Auch gegenüber extremer kosmischer Strahlung sind Bärtierchen unvorstellbar widerstandsfähig: Sie vertragen bis 1500-mal höhere Strahlendosen als der Mensch. 2007 wurden Bärtierchen das erste Mal ins All gebracht und zeigten, was sie draufhaben: Die kleinen Tierchen sind in der Lage, im Weltraum ohne jeden Schutz zu überleben!

Hochinteressant für die Forschung

Mit ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Strahlung sind Bärtierchen für die Forschung hochinteressant: und zwar nicht nur für die Weltraummedizin an sich – zum Beispiel, um Astronauten besser vor kosmischer Strahlung zu schützen –, sondern auch für die Entwicklung neuer Therapieansätze bei Krebserkrankungen.

Bärtierchen-Workshop für Kids

Für das Format «Fenster zur Innovation» lädt das Experimentier- und Forscherlabor Startbahn 29 jeweils aktive Forscher ein, um mit Kindern und Jugendlichen einen Workshop zu einem Forschungsthema durchzuführen. Im Mai wird UZH-Space-Hub-Mitglied Cora Thiel vom Institut für Aerospace Medicine der Universität Zürich den Workshop-Teilnehmern Einblick in die faszinierende Welt der Bärtierchen geben.

Der Luft- und Raumfahrtbereich des Space Hub der Universität Zürich ist seit 2024 in der Halle 4 auf dem Innovationspark in Dübendorf angesiedelt. Im Space Blog gibt es Einblicke in Forschungen, Ideen, Erfolge und Rückschläge der UZH-Space-Hub-Mitglieder.

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