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Man sieht zwei Männer an einer Maschine und Drähten werken.

Der Sensor Aviris4 wird für den ersten Testflug in die Cessna Caravan eingebaut. Foto: Fernerkundungsgruppe, UZH

Space Blog

Forschungsinfrastruktur für die Umwelt

Die Forschergemeinschaft wartet mit Spannung auf die ersten Daten der Testmission eines ganz besonderen Sensors.

Der Sensor Aviris4 wird für den ersten Testflug in die Cessna Caravan eingebaut. Foto: Fernerkundungsgruppe, UZH

Veröffentlicht am: 14.06.2024 – 08.37 Uhr

Andy Hüni wirft einen letzten Blick auf die Wettervorhersage, dann gibt er das «Go». Das Team – bestehend aus Wissenschaftlern und Technikern von UZH, ZHAW und der technisch-naturwissenschaftlichen Universität Lausanne (EPFL) – bespricht sich nochmals mit dem Piloten zur geplanten Mission. Kurz darauf hebt die Cessna-Caravan-Maschine vom Flugplatz La Chaux-de-Fonds mit Kurs auf das Testgebiet Thun ab. Von dort geht es weiter nach Zürich.

Der vom Nasa Jet Propulsion Laboratory für die Fernerkundungsgruppe der Universität Zürich gebaute Sensor mit dem Namen Aviris-4 wird einem ersten Test unterzogen. Hüni – wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fernerkundungsgruppe von Michael Schaepman und Mitglied des Space Hubs der Universität Zürich – ist verantwortlich für Aviris-4 und die Kalibrierung der gemessenen Rohdaten.

Aviris-4 besteht aus drei hochauflösenden Messinstrumenten: einem Spektrometer, einem Lidar und einer fotogrammetrischen Kamera.

Spektrometer: zeichnet das von Vegetation, Gewässern und Gebäuden reflektierte Sonnenlicht in Abhängigkeit der Wellenlänge des Lichts auf.

Lidar: Abkürzung für Light imaging, detection and ranging – eine Art dreidimensionaler Laserscanner, der die Geländestruktur aufzeichnet.

Fotogrammetrische Kamera: ermöglicht die exakte dreidimensionale Rekonstruktion (Lage und Form) des aufgenommenen Objekts.

Das neue Gerät bildet das Herzstück für die im Aufbau befindliche Forschungsinfrastruktur Ares. Mit Ares und der flugzeuggestützten Datenerhebung wollen Schaepman und Hüni die Lücke zwischen Datenerhebung direkt am Boden und Erdbeobachtungssatelliten schliessen.

Monitoring für Umwelt und Biodiversität

Ares ist als Full-Service-Angebot für Forscher der Erdsystemwissenschaften der Universität Zürich, der ETH Zürich, der Eawag, der Empa und weiterer Partner konzipiert und wird für diese benötigte Messdaten erheben. Im Zentrum der Fragestellungen der Erdsystemwissenschaften stehen Umweltveränderungen.

Je nach Forschungsfrage kann dies zum Beispiel die Messung von Mikroplastikpartikeln in Binnengewässern oder Feinstaubkonzentrationen erfordern. Aber auch Messungen der Stoffwechselprodukte von Bäumen sind denkbar, um auf dieser Basis Aussagen zur Vitalität eines Walds machen zu können.

Das Einsatzgebiet des neuen Sensors ist riesig. Entsprechend wartet nicht nur das Fernerkundungsteam, sondern die gesamte Erdsystem-Forschungsgemeinschaft mit Spannung auf die ersten Daten der Testmission.

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