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Der Cube-Satellit, der 2022 während einer Parabelflug-Kampagne in Dübendorf in der Schwerelosigkeit getestet wurde. Foto: Regina Sablotny, UZH / Bearbeitung: Sascha Bacher

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Die Schweiz und die Weltraumforschung

Die Entdeckung des ersten Exoplaneten, die Erforschung von Komet Tschuri oder der Bau von Cube-Satelliten: Schweizer Forscher tragen regelmässig zu bahnbrechenden Erkenntnissen bei.

Der Cube-Satellit, der 2022 während einer Parabelflug-Kampagne in Dübendorf in der Schwerelosigkeit getestet wurde. Foto: Regina Sablotny, UZH / Bearbeitung: Sascha Bacher

Veröffentlicht am: 08.03.2024 – 08.26 Uhr

Wer hat das Vorhandensein von Dunkler Materie im Universum entdeckt? Wer hat festgestellt, dass es auch ausserhalb unseres eigenen Sonnensystems Planeten gibt? Diese bahnbrechenden Erkenntnisse verdankt die Welt Schweizer Forschern – erstere dem Glarner Physiker Fritz Zwicky, und letztere Michel Mayor und Didier Queloz von der Uni Genf. Mayor und Queloz sind 2019 für die Entdeckung des ersten Exoplaneten – so werden Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems genannt – mit dem Physik-Nobelpreis geehrt worden.

Auch der Berner Physiker Johannes Geiss gehört zu den Grossen der Schweizer Weltraumforschung: Sein Sonnensegel zur Messung der Ionen-Zusammensetzung des Sonnenwinds war 1969 bei der ersten bemannten Mondlandung das einzige nicht Nasa-Experiment an Bord der Landungskapsel. Die Erkenntnisse waren so bedeutend, dass das Experiment auch bei vier weiteren Mondmissionen mit dabei ist.

Für seinen Beitrag zur Erforschung der Sonnenwinde wurde Geiss 1992 mit dem Award der International Academy of Astronautics geehrt. Er und 2023 der Weltraummediziner Oliver Ullrich, Direktor des Space Hubs der Universität Zürich, sind bis heute die beiden einzigen Schweizer, die mit der höchsten Würdigung im Bereich Weltraumforschung ausgezeichnet wurden.

Ausserirdisches Wasser

Auch bei der Erforschung von «Tschuri» – die Kurzform für den Kometen mit dem unhandlichen Namen Tschurjumow-Gerassimenko – waren Schweizer Forscher federführend beteiligt. «Rosetta», so der Name der ESA-Mission, die «Tschuri» erforschte, war ein echtes Pionier-Vorhaben: Rosetta war die erste Raumsonde, die ein Rendezvous mit einem Kometen hatte, ihn auf der Umlaufbahn um die Sonne verfolgte und eine Landungskapsel auf der Oberfläche eines Kometen absetzte.

Die Berner Astrophysikerin Kathrin Altwegg war an der Entwicklung des Spektrometers beteiligt, das ab 2014 die Gase und Staubpartikel der gasförmigen Hülle von «Tschuri» analysierte. Die Erkenntnisse der Mission erwiesen sich als bahnbrechend: Nicht nur wurde auf dem Kometen Wasser entdeckt, seine Isotopenzusammensetzung bestätigte zudem die Hypothese, dass ein Teil des irdischen Wassers ursprünglich ausserirdischen Ursprungs ist.

Auch im Bereich der Raumfahrttechnologie trägt die Schweizer Forschung entscheidend zu innovativen Lösungen bei, so zum Beispiel bei der Entwicklung der sogenannten Cube-Sats. Cube-Satelliten sind kleine würfelförmige und modular aufgebaute Satelliten, die deutlich kostengünstiger herzustellen sind als konventionelle.

Weltraumnation Schweiz

Schon dieser unvollständige Überblick macht es klar: Die Geschichte der Schweizer Weltraumforschung ist erfolgreich und faszinierend. Vielversprechend ist auch ihre Gegenwart und Zukunft. Schweizer Forscher, darunter die Mitglieder des Space Hubs der Universität Zürich, leisten heute wichtige Beiträge bei Nasa-Missionen – zum Beispiel an Juno oder am James Webb-Teleskop – und ESA-Deep-Space-Missionen wie Lisa und Euclid oder an Erdbeobachtungsmissionen wie Sentinel. Die Schweiz ist folglich eine ernstzunehmende Weltraumnation, die mit ihrer Expertise und Innovationskraft die Raumfahrt weiter prägen wird.

Der Luft- und Raumfahrtbereich des Space Hub der Universität Zürich ist ab 2024 in der Halle 4 auf dem Innovationspark in Dübendorf angesiedelt. Im Space Blog gibt es Einblicke in Forschungen, Ideen, Erfolge und Rückschläge der UZH-Space-Hub-Mitglieder.

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