Die Weltraumwirtschaft boomt. Ihr Wert wird heute auf 460 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Europäische Raumfahrtagentur ESA geht davon aus, dass dies der nächste Multi-Billionen-Markt sein wird. Schon heute starten praktisch täglich kommerzielle Raketen, die Kommunikations-, Erdbeobachtungssatelliten und Forschungsmissionen ins All bringen. Doch was hat dies mit Dübendorf zu tun? Deutlich mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist!
Die trockengelegte Riedfläche, auf der sich der Militärflugplatz Dübendorf befindet, zieht seit über 100 Jahren Pioniere und visionäre Menschen an: Für die zivile und die militärische Luftfahrt ist Dübendorf der Nullpunkt auf dem Koordinatensystem. Hier hat alles angefangen.
Parabelflüge für die Wissenschaft
Im Jahr 1910 haben unerschrockene Flugpioniere unter grossen persönlichen Risiken und Rückschlägen ein Flugfeld geschaffen und damit – quasi nebenher – die Basis für den Militärflugplatz Dübendorf und die Schweizer Zivilluftfahrt gelegt. Von hier hob das erst zivile Flugzeug der Schweiz ab. Auf dem Flugplatz Dübendorf hat aber auch 1946 der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill den Fuss auf Schweizer Boden gesetzt, um anschliessend seine visionäre Europarede an der Universität Zürich zu halten.
Und heute geht es von dort aus Richtung All: Am Innovationspark in Dübendorf (IPZ) entsteht der Luft- und Raumfahrtbereich des Space Hub der Universität Zürich. Dieser bezieht im ersten Quartal 2024 die Halle 4 am IPZ.
Auf dem Militärflugplatz sind die Space-Hub-Mitglieder schon seit Jahren tätig: Seit 2015 führt die universitätsnahe Swiss Skylab Foundation zusammen mit der Luftwaffe für den Space Hub Parabelflüge für nationale und internationale Forscher durch. Bereits über 34 wissenschaftliche Experimente sind so vom Militärflugplatz Dübendorf aus in die Schwerelosigkeit gebracht worden.
Aus einem dieser «Dübendorfer» Experimente ist inzwischen ein Start-up entstanden, welches in der Schwerelosigkeit menschliche Gewebe für den Ersatz von Tierversuchen, für die Medikamentenentwicklung und für Transplantationen produzieren will.